Ahrenshoop
Das zwischen der Ostsee und dem Saaler Bodden auf dem Fischland liegende Ostseebad Ahrenshoop ist ein bedeutender Urlaubsort auf der Halbinselkette Fischland-Darss-Zingst. Ahrenshoop wird von einem wohl einzigartigen Erscheinungsbild geprägt. Dieses beruht auf dem hier von einigen Malern bereits Ende des 19. Jahrhunderts gegründeten Künstlerort, der sich heute mit einer Vielzahl an Ausstellungshäusern, Galerien und Ateliers seinen vor allem aus Urlaubsgästen und Tagestouristen bestehenden Besuchern präsentiert.
Dünenhaus am Grenzweg
Rückblick in die Vergangenheit
Seit seiner ersten Erwähnung im Jahr 1311 gilt Ahrenshoop als Grenzort zwischen den Landesteilen Mecklenburg und Vorpommern. Der damals als Fischerdorf Vitte bezeichnete Ort wurde bei einer schweren Sturmflut im Jahr 1625 fast vollständig vernichtet, wobei an dieser schmalen Landbrücke eine vorübergehende Verbindung zwischen der offenen See und dem Bodden entstand. In den 1890er Jahren, parallel zur Gründung der bereits erwähnten Malerkolonie, wurde ein erstes Kurhaus errichtet und die ersten Badegäste wurden registriert.
Neben der Ansiedlung weiterer Künstler führte nicht zuletzt die den Ort umgebende abwechslungsreiche Landschaft, in der sich Steilküste und Flachufer ebenso abwechseln wie Wiesenflächen und ausgedehnte Wälder, zu einer schnell wachsenden Zahl von Natur-, Bade- und Kunstfreunden.
1950 wurden die Orte Althagen und Niehagen an Ahrenshoop angegliedert. Zwanzig Jahre später wurde ein neues Kurhaus und 1993 eine moderne Reha-Klinik eröffnet.
Ein recht „schmales" Ostseebad
Das Ostseebad Ahrenshoop ist gut zu erreichen. Sowohl per Pkw als auch mittels der nach Ribnitz-Damgarten West führenden Bahnverbindungen und weiterfahrender Busse sowie über den Flughafen in Rostock-Laage und den für privaten Flugverkehr vorgesehenen Flughafen Barth-Stralsund kommen die vielen Touristen bequem an ihr Urlaubsziel.
Das auf einem nur etwa einen bis eineinhalb Kilometer breiten Landstreifen angesiedelte Seebad Ahrenshoop verfügt über einen mehr als vier Kilometer langen Sandstrand. Dieser erstreckt sich vom Wellenbrecher vor der Landspitze am Ortsteil Althagen bis zum Weststrand des Darß. Da er ziemlich flach ins Wasser verläuft, besitzt das sich dabei gut erwärmende Wasser der Ostsee recht angenehme Temperaturen und lädt zum Schwimmen und zur Ausübung verschiedenster Wassersportarten ein. Auch FKK-Anhänger finden am Strand ihren Platz.
Der offenen See gegenüber verläuft entlang des Boddens ein begehbarer Hochwasserschutzdeich, von dem aus der Blick über das am Ufer wachsende Schilf weit in die Landschaft reicht. Von ihm aus können im Winter bei entsprechend frostigen Temperaturen die Eissegler bei ihrem rasanten Sport beobachtet werden. Immerhin gilt der zugefrorene Bodden bei Althagen als eines der besten Eissegelreviere Deutschlands.
Hohe Düne, Steilküste bei Ahrenshoop
Vom Ahrenshooper Grenzweg, vorüber an den Ortsteilen Alt- und Niehagen verläuft bis hinein in die Nachbargemeinde Wustrow mit dem sogenannten Hohen Ufer eine bis zu 18 Meter hohe Steilküste. Sie wurde von der hier herrschenden starken Meeresbrandung in eine Kliffküste verwandelt, deren Abbrüche zur langsamen aber ständigen Verlagerung der Küstenlinie in Richtung Osten führen. In dem Steilabbruch haben Uferschwalben ihre Nisthöhlen errichtet.
Ahrenshoops Sehenswürdigkeiten
Viele der Sehenswürdigkeiten in Ahrenshoop haben Bezug zu seiner Künstlerkolonie. Immerhin ist die Gemeinde Gründungsmitglied der seit 1993 bestehenden EURO-ART, einer Vereinigung von bisher fünf europäischen Malerkolonien.
Eine der ältesten Galerien in Norddeutschland besteht mit dem Ahrenshooper Kunstkaten bereits seit 1909. Eröffnet wurde sie vom Maler Paul Müller-Kaempf, dem „Entdecker" Ahrenshoops als Kunststandort in einer bis dahin unberührten Landschaft. Sie bietet heute wechselnde Ausstellungen über Werke, die in der Zeit des Bestehens der Künstlerkolonie entstandenen sind. Daneben finden Konzerte und Lesungen statt.
Zeitgenössische Kunst präsentiert das Neue Kunsthaus, während sich die Galerie „Schnepel III" im Ortsteil Niehagen Produkten des alten und teilweise im Aussterben begriffenen Handwerks widmet.
Im Kunsthaus am Schifferberg zeigen Künstler aus Ahrenshoop, Schwaan und Hiddensee ihre Werke.
In einem sehr romantisch wirkenden Umfeld, umgeben von als Dornenbäume bezeichneten windflüchtenden Weißdornbüschen, steht mit dem Dornenhaus ein schon oft gemaltes Haus hinter einer ehemaligen Befestigungsanlage. Bereits um das Jahr 1660 erbaut hat es in seiner Vergangenheit zahlreiche bedeutende Künstler beherbergt, zu denen unter anderem Bertolt Brecht und Helene Weigel gehörten.
Bei der künstlerischen „Übermacht" von Malern ist es kaum verwunderlich, dass in der jüngeren Vergangenheit mit der LGM-Klanggalerie "Das Ohr" ein Haus entstanden ist, das sich dem Hörerlebnis verschrieben hat. In dem Gebäude, dessen Grundriss die Form einer Ohrmuschel aufweist, kann Musik audiovisuell erlebt und Konzerten gelauscht werden.
Neben diesen und einigen weiteren Einrichtungen, die sich der Kunst verschrieben haben, lohnt auch ein Besuch in der 1951 errichteten kleinen Schifferkirche, die die Form eines kieloben liegenden Bootes erhalten hat.
Auf dem Schifferfriedhof sind zahlreiche Grabsteine mehr oder weniger bekannter Künstler zu entdecken. Als traditionelle Verkaufsstelle und für kleine Ausstellungen in ihrem Kunstkabinett wird die im Bauhausstil erbaute „Bunte Stube" genutzt.
Im am Bodden liegenden kleinen Hafen sind oft einige der als Zeesenboote bekannten Traditionssegler zu entdecken. Wer dagegen die kleinere Ausführung von Booten und Schiffen bevorzugt, sollte nach Möglichkeit einen Blick in die Buddelschiff-Werkstatt des Ahrenshoopers Fritz Konow werfen.
Ausflugsziele in der Umgebung Ahrenshoops
Im Norden des Ostseebads befindet sich mit dem Ahrendshooper Holz ein als Naturschutzgebiet ausgewiesenes, überwiegend aus Buchen, Eichen und den seltenen Stechpalmen bestehendes Waldgebiet, durch das ein beschaulicher Wanderweg führt.
Am Fuße der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst laden mit Graal-Müritz und Ribnitz-Damgarten ein Ostseeheilbad und eine sehenswerte Kleinstadt zu einem Besuch ein.
Während Graal-Müritz vor allem mit seiner Seebrücke und dem besonders im Mai äußerst attraktiven Rhododendronpark seine Besucher begeistert, übernimmt dies in Ribnitz-Damgarten das in einer historischen Klosteranlage untergebrachte Deutsche Bernsteinmuseum.
Zwischen den beiden Orten lädt im kleinen Ort Klockenhagen ein Freilichtmuseum mit historischen Bauernhäusern, Katen und Scheunen zur Besichtigung ein.
Im Nordbereich der Halbinsel bietet das als Darßer Arche bekannte Besucherzentrum in Wieck Gelegenheit, sich eingehend über den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft zu informieren. In Prerow stellt das Darß-Museum die landschaftliche Besonderheit der Region in enger Verbindung mit der interessant verlaufenen Entwicklungsgeschichte seiner Bevölkerung dar.
Schließlich ist das an der Nordküste der Halbinsel gelegene Ostseeheilbad Zingst bekannt für seinen schönen Strand und die an seinem Wassersportzentrum angebotenen Windsurf-, Kite- und Katamarankurse.
Veranstaltungen: Was ist los in Ahrenshoop?
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Ahrenshooper Jazzfest - Traditionell am letzten Juniwochenende. Das Jazzfestival bietet Jazzklänge der besonderen Art auf diversen Open-Air-Bühnen.
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Tonnenabschlagen - Das Fest findet sonntags am dritten Wochenende im Juli statt
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Ahrenshooper Filmnächte - jährlicher Filmwettbewerb im Kurhaus mit diversen Filmbeiträgen aus allen Genres. Das Festival findet in der zweiten Septemberwoche statt.